Ab durch die Hecke: Der Trailrunning Guide
Wenn asphaltierte Wege zu langweilig werden, zieht es viele Läufer auf unbefestigte Pfade wo Stöcke, Wurzeln und kleine Bäche zu Hindernissen werden. Bei fast keiner anderen Disziplin werden Kraft, Ausdauer und Feinmotorik so gefordert wie beim Trailrunning. Mit der richtigen Vorbereitung, einigen Tipps und der angemessenen Ausrüstung kann Trailrunning eine Menge Freude bereiten.

Querfeldeinlauf – Foto: Pierre-Luc Bernier, istockphoto.com
Laufen wie ein Wilder
Trailrunning erfüllt ein Ur-Bedürfnis nach Bewegung durch die Natur. Vermutlich ist dies ein Überbleibsel unserer Tage als Jäger. Wenn die Dinge im Zeitalter von iPhones und Androids außer Kontrolle geraten, ist das Laufen im Wald ein Sache auf die wir zählen können.
Der zweite Grund für die „Faszination Trailrunning“ ist etwas greifbarer. Wenn wir die Natur bezwingen und kein Hindernis auslassen, dann pusht das unser Ego und sorgt für Adrenalin. Es liegt ja auch nahe, dass uns ein spannender, noch nie gelaufener Wald Pfad mehr beflügeln als der tägliche Lauf am Straßenrand.
Die richtige
Trailrunning Ausrüstung
Während Pulsuhren, iPods und GPS-Geräte ein Muss für viele Läufer geworden sind, geht der Trend beim Trailrunning eher zur spartanischen Ausrüstung. Sogar ein Uhr ist entbehrlich. Dennoch gibt es Gegenstände beim Trailrunning, auf die Sie nicht verzichten sollten.
Die Schuhe:
Der fundamentalste Einkleidungsgegenstand ist immer der, wo Kontaktpunkte entstehen. Das ist beimTrailrunning das Schuhwerk. Dieser muss im Gegensatz zum gewöhnlichen Laufschuh eine gröbere Sohle mit mehr Haftung besitzen, um auch auf steilen und eventuell noch nassen An- bzw. Abstiegen soliden Halt zu gewähren. Um trocken durch Matsch und kleine Bäche zu kommen, sollte in den Schuhen eine wasserabweisende Membran verarbeitet sein.
Die Kleidung:
Beim Trailrunning funktioniert die gleiche Sportbekleidung, die Sie auch beim Lauf auf der Straße tragen. Sie sollten natürlich Kleidung wählen, die Schmutz und Nässe vertragen kann.
Der Rucksack:
Unerlässlich in Sachen Ausrüstung, auch mit Hinblick auf die Sicherheit, ist der Rucksack. Wer seine Trinkflasche nicht in der Hand oder an einem Gürtel befestigen möchte, kann zudem auf ein in den Rucksack integriertes Trinksystem zurückgreifen. Hier befindet sich der »Wassertank« im Backpack und wird durch einen Schlauch zum Mund geführt. Da man doch häufig alleine und abseits der Zivilisation unterwegs ist, gehört Taschenlampe, Erste-Hile Set, Verpflegung, Handy und eine Karte der Umgebung mit zum Gepäck.
Wenn Sie es richtig machen, dann brauchen Sie diese nach dem Lauf. 🙂×

Foto: Stefan Schurr, istockphoto.com
5 Schritte zum ersten Trail Run
1. Die Suche nach den besten Trails
Hier kommt es besonders auf das eigene Können, Erfahrung und die Wetterlage an. Ist man Trailrunning – Einsteiger, empfiehlt es sich bei trockenem Untergrund auf befestigten Waldwegen zu üben. Der Körper muss sich erst auf die neue Sportart einstellen und entsprechend Muskulatur ausbilden, die ausgesprochen wichtig für die Stabilität im Fußbereich ist. Eine ausgeprägte Fußgelenkmuskulatur fördert einen robusten und geschmeidigen Gang, was das Trailrunning bedeutend angenehmer macht. Mit stetigem Training entdeckt man meist von selbst anspruchsvollere noch unbekannte Strecken, an die man sich als Fortgeschrittener von ganz alleine traut. Zu den populärsten Trailrunning Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum zählt wohl der GutsMuths-Rennsteiglauf. Solche Events sind aber ausschließlich für erfahrene Profis gedacht.
2. Planen Sie Reserven ein
Als Anfänger gilt es zu Beginn mit niedrigem Puls zu laufen, denn der Weg ist lang und beschwerlich. Man sollte vom Gefühl her immer noch einen Gang höher schalten können, wenn man wollte. Das wird Ihnen der Körper am nächsten steilen Berganstieg danken. Auch hier gilt es Ruhe zu bewahren. Wechseln Sie in einen kleineren Schrittrhythmus, um Kraft zu sparen und den Berg zu erklimmen.
3. Scannen Sie den Boden
Beim Trailrunning müssen Sie besonders darauf achten wohin Sie treten. Das heißt nicht, dass Sie die ganze Zeit auf Ihre Füße starren sollten. Scannen Sie kontinuierlich den Boden ein paar Meter vor Ihnen, während Sie laufen. Verlagern Sie Ihr Augenmerk erst dann auf die Beinarbeit wenn Sie ein Hindernis bemerken.
Seien Sie nicht faul – heben Sie Ihre Füße immer etwas höher als gewöhnlich, um einen Sturz über Wurzeln und Felsen zu vermeiden.
4. Den »Hammer-Mann« vermeiden
Bei erfahrenen Sportlern ist der Hammer-Mann bekannt als Ergebnis einer falschen Nahrungszunahme während des Trails. Man unterzuckert, der Kreislauf geht in den Keller und das geplante Trainingsprogramm muss abgebrochen werden. Um das zu umgehen, ist es wichtig, den Ofen regelmäßig zu befeuern. Man sollte alle 45 Minuten etwas Essbares zu sich nehmen. Am besten in Geleeform, da dieses am schnellsten und mit wenig Energieaufwand vom Körper verarbeitet werden kann.
5. Auf Nummer sicher laufen
Man nennt es nicht umsonst „Wildnis“ – halten Sie sich also an allgemeine Regeln. Packen Sie eine Karte ein, wenn Sie einen Weg zum ersten Mal laufen. Sorgen Sie für ein Erste-Hilfe-Set im Auto und tragen Sie zusätzliche Nahrung bei sich für Notfälle. Laufen Sie mit einem Freund, wann immer es möglich ist. Nehmen Sie ein Handy oder Pfefferspray mit, wenn Sie alleine laufen. Erkundigen Sie sich über die Gegend in der Sie laufen. Dazu gehört die Tierwelt, der Sonnenuntergang, Jagdgebiete und alles was Ihnen hilft potenzielle Gefahren zu umgehen.